Sierra Nevada und wie weit sind wir eigentlich schon gefahren???

Weiter ging es nun in die Sierra Nevada. Wir hatten eigentlich gar nicht damit gerechnet, aber es gibt um Granada einfach eine wunderbare Bike - Region mit sehr vielen Trail’s für alle Könnerstufen. Eigentlich hatte Susi ja das Skigebiet ins Auge gefasst und war schon ganz hippelig. Dies legte sich jedoch ganz schnell, als die Webcambilder eher Wasserski als Skifahren zeigten. Also doch MTB fahren! Man kann hier 6 Stunden Trail‘s fahren und entfernt sich nie weiter als 8 km vom Ausgangspunkt! Hier ein paar Impressionen unserer Reise inkl. der Bikeregion.

 

Am Abend des Ankunftstages lief uns der Fahrradladen „Nevada Bikes“ über den Weg. Hier durften wir Hicham kennenlernen, welcher unter anderem als Tourenguide arbeitet und uns für Samstag auf eine Tour einlud. Mit Wendy und Hicham unternahmen wir eine wunderschöne Radtour auf den "Trail‘s der Alhambra" und bekamen dabei allerlei zu sehen und erklärt. Zum Beispiel waren wir in dem Gebäude in welchem Christoph Kolumbus den offiziellen Auftrag zum Auffinden des Westweges nach Indien erhalten hat. Wohin ihn das führte wissen wir. Weiterhin heißt Granada so, da der Stein aus dem die Gebäude der Alhambra bestehen, rötlich ist und an einen Granatapfel erinnert. Wir gingen durch das Tor der Gerechtigkeit (unter den Mauren als das "Tor des Rechtes" bezeichnet) an dem derselbe Schriftzug zu finden ist, den heute der IS auf seinen Fahnen verwendet. Schon unglaublich was man über die Geschichte und versteckte Details lernt wenn man mit einem Insider, welcher arabische Kulturen studiert hat, unterwegs ist. Als wir abgekämpft nach drei Stunden wieder in Cenes de la Vega ankamen, genossen wir zur Belohnung ein - zwei kleine Bierchen inklusive super leckerer Tapas in einer kleinen spanischen Dorfkneipe. Ein perfekter Abschluss einer wunderschönen Tour. Thanks to Hichem und Wendy!!!

Am nächsten Tag erkundeten wir mit unseren Bikes Granada, aßen leckeres Eis bei 27 °C und fühlten uns im arabischen Viertel, dass mit seinen Shisha Bars und kleinen Gässchen wie in einer Szene aus "Tausend und einer Nacht". Aus einem anderen Viertel, in dem die Menschen vorwiegend kleine Höhlen bewohnen, entstammt der Flamenco. Den Besuch eines Flamencoabends haben wir auf die To-do-Liste zukünftiger Reisen eingetragen. Als wir wieder am Womo waren und beschlossen noch eine Versorgungsfahrt zu machen, geschah das Malheur. Das Zündschloss klemmte…. Mist. Mit etwas WD40 lies es sich wieder zum Schalten bewegen. (Eines der zwei Werkzeuge der Wohnmobilsten: Wenn es locker ist und fest werden muss = Panzertape; Wenn es fest ist und locker werden muss = WD40 :) )

Den nächsten Morgen haben wir damit verbracht alles zu zerlegen, um festzustellen, das der Schließzylinder defekt ist. Vielen Dank an Wendy, die uns mit ihren super Spanischkenntnissen in den Werkstätten half. Wir klapperten unzählige davon ab. Leider konnte niemand etwas bestellen.  Dies erfährt man aber nicht gleich sondern erst nach zwei bis drei Stunden und ewigen Rückrufen… hier hat  "kein Service, keine Konsequenz" wie uns unsere amerikanische Begleitung erklärte. Am nächten Tag wollten wir unseren nächsten Joker aus der Tasche zaubern: Anruf beim ADAC! Wozu haben wir den? Er empfahl einen Boschdienst in Granada, nicht ohne den Hinweis diesen unser Kommen angemeldet zu haben. Auf dem Weg dorthin parkten wir relativ weit weg, da dieser in einer sehr engen Straße lag. Nachdem wir uns an unserem Ankunftstag auf dem Weg zur Touristeninformation in Granadas Altstadt bereits einmal fast verkeilt hatten und unfreiwillig zur neuesten Touristenattraktion wurden, wollten wir das kein zweites Mal riskieren. Hier mal ein kleines Bild, wo wir durchgefahren sind und beim Abbiegen aufgrund der Boller und des Bauzaunes um die Kathedrale nur mit Hilfe des geschulten Blickes eines spanischen Kranführers rumkamen!

 

Nachdem der Boschdienst, welcher vorher vollmundig versprach das Teil zu bestellen ,auch nichts ran brachte und wir uns auf „Naja ich könnte es in ein, zwei Tagen reparieren. Ach so es muss schnell gehen! Na dann vielleicht bis heut Nachmittag….“ nicht einlassen wollten, musste es also so weitergehen.

 

Also auf nach Tarifa um den Profis beim Kiten zuzuschauen und es evtl. dort auch mal selbst zu versuchen. Wir schlängelten uns etwas über das Landesinnere und sahen die Gänsegeier über uns kreisen, deren größte Brutkolonie in Andalusien zu finden ist. Wir besichtigten Olvera und Ronda mit den typischen, aus der arabischen Zeit stammenden, weiß getünchten Häusern und kleinen Gassen sowie die älteste Stierkampfarena Spaniens. In Ronda besuchten wir auch die sehr gut erhaltenen arabischen Bäder. Sehr beeindrucken, welche Wellnesstempel es damals schon gab.

 

Weiter ging es über eine schöne Passstraße... doch was ist das da am Horizont?

 

Neeeeee wirklich das kann doch nicht sein oder.....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AFRIKA wirklich AFRIKA!!!!!   

 

krasse Sche.... so weit sind wir schon gefahren. Wir blieben eine Weile und genossen staunend den Ausblick auf das Atlasgebirge. Vorbei an Gibraltar, wo gerade Kriegsschiffe aus England lagen, nach Tarifa.

 

In Tarifa gibt es einen Surf und Kiteshop am anderen und so nutzen wir die Gelegenheit und bummelten ein wenig herum. Am nächsten Tag war kein Wind aber dafür eine gute Welle angesagt, Nachmittags kam Wind auf aber irgendwie hatte ich eine Kopfblockade und so kamen wir leider doch nicht ins Wasser. Naja man muss ja auch nicht jeden Blödsinn mitmachen :) :D Da wir in der Nacht umparken mussten aufgrund von wirklich starken Böen die das Womo schaukeln liesen (über 40 Knoten waren angesagt) Zischten wir hier am nächsten Tag wieder ab.

 

Unsere Fahrt führte uns nach Conil und Sancti Petri. Beides sind schöne Kitespots, teilweise mit Flachwasser in einer Flussmündung oder vor einer Insel.  Der Wind war immernoch schräg ablandig und saustark. Es gibt aber immer wieder Leute, die da im offene Atlantik Kiten gehen. Ich habe Ihm dann den Schirm gelandet, da er trotz ausgelöster Safety immer noch im Wind stand!!!  Sein Komentar:  Ich bin hier überhaupt keinen Meter mehr zurückgekommen! Dabei bemerkt er war ca. 1,90 m und 110 kg und hatte einen 8 qm Schirm!!! Nur zum Vergleich unter relativ "normalen" Bedingungen bräuchte er einen 14 qm Schirm. Sein weiterer Komentar: naja da werd ich mal den 6 qm aufbauen. Dazu konnte ich ihm nur noch aufmunternd auf die Schulter klopfen und viel Glück wünschen.

 

Und ich hab ne Kopfblockade wegen ner Scheiß knapp 2 m Welle und Sideshore Bedingungen man man man....

 

Am Abend vertrieb uns dann die Polizei von unserem Stellplatz. War wohl deren Tagesaufgabe, da sie uns schon den ganzen Tag verfolgten. Am nächsten Morgen drosch einer gegen das Womo und echoffierte sich darüber das wir einen Meter auf den Gehweg ragten. Er machte ein Video, wollte das der Polizei melden und beschimpfte mich als Motherfucker, Fucker, Asshole.... ". Hier gibts vielleicht Leute in Spanien mit Minderwertigkeitskomplexen. In der Werkstatt zu feige zu sagen, das sie das Teil nicht mehr bestellen können, aber im privaten sich über jeden Kleinkram aufregen und denken sie sind das Gesetz... So was durften wir bisher weder in Schweden, Dänemark, Tschechien, Österreich, Schweiz, Slowenien, Deutschland, Frankreich, Kroatien oder gar Italien erleben. Die Italiener telefonieren zwar erst mal mit Gott und der Welt, aber haben dann eine Lösung oder sagen wenns nicht geht und das sogar freundlich... Na gut uns reicht es also mit Spanien, schöne Landschaft und ziemlich sauber, aber die Leute sind echt gewöhnungsbedürftig und abgezockt wird an jeder Ecke. Ein Beispiel: der Parklplatz vor der Alhambra kostet Achtung jetzt kommts: in der ersten MINUTE 1,62 Euro und jede weitere MINUTE 4,7 Cent (in der Hauptsaison zirka das Doppelte) und dabei werden für den Eintritt gleich noch mal 23 € pro Nase fällig....

 

Nix für mich, also auf nach Portugal. Hier haben uns die Preise erst mal umgehauen. Ein Kaffee und Pasteis de Nata (kleines Blätterteigtörtchen)  für 79 Cent... Hammer. Im NOS-Laden haben wir eine I-Net Flatrate für 1 € am Tag mit unbegrenztem Volumen bekommen und der Verkäufer konnte sogar Englisch. Das ist in Spanien fast nirgends der Fall. Ich bin begeistert echt nett hier :) Wir sind an einer Kitelagune in der Nähe von Lagos gelandet. Niemand vertreibt hier frei stehende Womos. Wir waren bis jetzt ein wenig Kiten, haben uns Lagos und den Aussichtspunkt "Ponta da Piedade" mit einer beeindruckenden Felskulisse im Meer angesehen.

 

Weiter geht es demnächst wenn wir wieder neue "Abenteuer erlebt haben". ;)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Katrin O (Donnerstag, 04 Mai 2017 22:28)

    Hallo, Sie Zwei!
    Ich war sehr lange nicht im Blog und danke wieder für den wunderschönen Abend, den ich genießen durfte dank Ihrer amüsanten Berichte. In den Bergen bin ich ja, wie Susi weiß, nicht so unterwegs, aber in Italien, Spanien, Portugal.... Ich habe an unsere Abenteur denken müssen.... in Erice hatten wir uns super leckere Salami gekauft, Granada bei 3°C und Dauerregen, dafür dort bei den Nonnen Kekse gekauft... Tarifa...Ronda...die Spanier können auch nett sein, wenn man ohne Navi etc. seine Unterkunft sucht... Portugal ist liebenswert... schmecken die Orangen noch? Wir haben immer die 5kg-Beutel bei den Opa´s an den Plantagen gekauft..... Ich freue mich schon auf Ihre neuen Berichte! Bleiben Sie gesund und viel Spass!